
45% der BezieherInnen von Mindestsicherung sind gar nicht arbeitsfähig!
SOS Mitmensch hat die aktuelle Mindestsicherungsstudie des Wirtschaftsforschungsinstituts näher unter die Lupe genommen und ist dabei auf bisher nicht beachtete Zahlen gestoßen. So ist knapp die Hälfte der MindestsicherungsbezieherInnen gar nicht in der Lage zu arbeiten, weil es sich bei ihnen um Kinder, Pensionisten oder kranke Personen handelt. Sie wären von Kürzungen besonders hart betroffen, ebenso Personen, die ein geringes Einkommen aufstocken.
Laut der kürzlich vorgestellten umfassenden Studie des Wifo zur Mindestsicherungssituation in Wien handelt es sich bei 45% der MindestsicherungsbezieherInnen um Kinder, Pensionisten und kranke Menschen, die nicht arbeiten können. Darüber hinaus würden von den arbeitsfähigen MindestsicherungsbezieherInnen 9% Betreuungspflichten für Pflegebedürftige oder Kleinkinder nachkommen, 12% haben einen Job, der so gering bezahlt ist, dass er auf die Höhe der Mindestsicherung aufgestockt wird, und 51% hatten einen Job und stocken jetzt eine niedrige Arbeitslosenleistung auf.
„Die aktuellen Zahlen des Wirtschaftsforschungsinstituts entlarven die Aussage, dass die Mehrheit der MindestsicherungsbezieherInnen gar nicht arbeiten wolle, als glatte Lüge. Die Studie zeigt außerdem, dass die von ÖVP und FPÖ eingeforderten Kürzungen vor allem Kinder, Pensionisten, kranke Menschen und AufstockerInnen mit voller Wucht treffen würden“, so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Pollak richtet einen eindringlichen Appell an die politischen VerantwortungsträgerInnen in der Bundesregierung und den Bundesländern, mittellose Menschen nicht in tiefe Existenznöte zu stürzen. „Investitionen in die soziale Stabilität haben den Charakter Österreichs in den vergangenen Jahrzehnten geprägt und das Land stark gemacht. Dieser Weg der sozialen Stabilität sollte unbedingt fortgesetzt werden“, so der Aufruf des SOS Mitmensch-Sprechers.
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